Was bedeutet Retsinadiko denn eigentlich? So nenne man in Griechenland die Schenken die ihren eigenen Retsina verkaufen, also den berühmten Wein mit dem harzigen Geschmack. Der kommt übrigens daher, weil die Fässer mit Harz versiegelt werden, erklärt Lazaros Maragos. Retsina darf natürlich auch im Feuerbacher Retsinadiko nicht fehlen. Gerade ist zusätzlich aber auch eine eigene Weinkarte in Arbeit. So wolle man den Ruf des griechischen Weins verbessern, der neben den üblichen Tafelweinen auch einige große Weine hervorbringt, sagt Charalmbos Maragos. Die ausgewählten Weine sind nicht im Handel erhältlich. Wem sie im Retsinadiko gemundet haben, der kann sie dort aber auch zum Mitnehmen erwerben: „Wine to go”, wie es Charalmbos Maragos ausdrückt. Nur griechisches Bier sucht man auf der Karte vergebens. „Das deutsche Bier ist einfach besser!”, winken Senior- und Juniorchef unisono ab. Ansonsten führt das Retsinadiko die typische Karte der griechischen Tavernen: eine große Auswahl an Vorspeisen, Meze genannt, und viele Grillspezialitäten. Ein Markenzeichen sei dabei der traditionelle Holzkohlengrill, der den Speisen das typische Raucharoma verleiht, erzählt Charalmbos Maragos. Dienstag ist da immer Fischtag: Mit besonderen Fischspezialitäten, frisch vom Grill. Mittwochs gibt es die Aktion „Gyros ohne Ende” und donnerstags ist „Double Time”: Zu jedem bestellten Hauptgericht gibt es dasselbe Gericht noch einmal kostenlos dazu. Vegetariern empfehlen die Maragos’ den Vorspeisenteller, den es auf Wunsch auch vegetarisch gibt oder den gebackenen Schafskäse. Nun glaubt ja fast jeder, die griechische Küche zu kennen. Was kann da noch überraschen? In Deutschland habe jeder gerne seinen eigenen Teller, auf dem von allem etwas drauf ist, sagt Lazaros Maragos: „In Griechenland bestellen wir einfach unterschiedliche Gerichte und jeder probiert von allem”. Mancher Gast, der zu Beginn noch einen eigenen Teller wollte, guckt sich das ab und „macht den Tisch voll”, wie er sagt:“Dann gibt es von allem was: ein paar Bifteki, ein paar Fleischküchle,...”, zählt Lazaros Maragos auf und muss dann selbst schmunzeln. Er ist halt doch ein bisschen Schwabe geworden: „Klar, ich bin ja auch schon hier geboren”. Apropos, gibt es denn Stammgäste, die schon von Anfang an im Retsinadiko mit dabei sind? „Klar, die kennen mich schon, seit ich ein Junge war”, sagt Lazaros Maragos. Die Familie wohnt mit im Haus und das Retsinadiko ist bis heute Lebensmittelpunkt: Wenn es richtig voll ist, dann springen auch die Großeltern gerne mit ein; Gründer Charalmbos Maragos Senior auch noch mit 78 Jahren. Das Retsinadiko ist eben Griechenland mitten in Feuerbach – und das in der dritten Generation.
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