ZUR RIPPE

(Кухня ЕВРОПЕЙСКАЯ)
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DE: Die Sage selbst ist aber sehr viel älter . Schon im Jahre 1727 schrieb der Pfarrer der Heilig-Geist-Kapelle, Jakob Schmidt, in seinen „Berlinischen Denk- und Merkwürdigkeiten „: “An einer Ecke des Molkenmarktes und der Bollengasse ist zu sehen ein Schulterblatt und eine Ribbe,weder dieses noch jenes ist vom Riesen wie vorgegeben, viel weniger von einem Wallfisch, sondern vom Holze, und ist das Zeichen eines Wirtshauses, so es vor dem gewesen und „In der Ribbe“ genannt.“ Mit dem Wirtshaus hatte der Pfarrer recht, aber nicht wenn er annahm, das Wirtshauszeichen sei aus Holz . In dem Haus wohnte Ende des 17. Jahrhunderts ein Schneidermeister und weil sein Handwerk anscheinend nicht genug Verdienst abwarf, kam er bei dem Rat der Stadt um die Genehmigung einzuholen, einen Bierausschank betreiben zu dürfen. Solch ein Nebenverdienst war nichts Außergewöhnliches. Der Rat schien mit der Vergabe dieser Lizenzen nicht kleinlich gewesen zu sein. Selbst Pfarrersfrauen besserten ihre Finanzen durch das Betreiben einer Bierschenke auf. So die Frau des Predigers Peter Stuler von der Petrikirche zu Cölln, die mit aufreizenden Reden und dem großzügig spendierten guten Bernauer Bier daran Schuld gewesen sein soll, daß es im Jahre 1615 in der Karwoche zu Krawallen gekommen war. Was auf den ersten Blick nach religiösen Streitigkeiten aussah, war in Wahrheit ein Aufstand der Berliner Bürger gegen die Machtpolitik der Kurfürsten, der das sauer erarbeitete Geld des Landes für den Erwerb neuer Gebiete wie Kleve, Mark und Jülich ausgab. Das Haus am Molkenmarkt 13 wurde zum Teil zerstört, doch sein Wahrzeichen, die Rippe, ist erhalten geblieben und kann im Märkischen Museum besichtigt werden. Es sind Schulterblatt und Rippe eines Grönlandwals aus einer Eiszeit. Doch Sie brauchen nicht unbedingt ins Museum zu gehen, denn das Gasthaus „Zur Rippe“ ist an der Ecke Poststraße im neuerbauten Nikolaiviertel wiederentstanden. Es ist leicht zu finden, denn schon von weitem sichtbar lockt uns wie in früheren Zeiten eine Nachahmung des knöchernen Wirtshauszeichens in eine gemütliche Bierstube.