DE: Das MÜNSTERS hieß lange Drogerie und war in einer alten ebensolchen beheimatet, man saß eng, aß gut, trank hervorragend. Ohne Reservierung keine Chance. Nun ist der Umzug auch schon so lange vorbei, dass die neue Heimat ebenso ausgebucht und ohne vorherige Reservierung kaum zu besuchen ist. Und das liegt weiterhin an wunderbarem Essen, dass natürlich keineswegs unkreativ wäre (wie man dem vorhergehenden Absatz unterstellen könnte), man trinkt weiterhin exzellent, sitzt aber weniger beengt, so dass die Gespräche noch weitschweifiger verlaufen können. Namensgeber, Patron und Gastgeber André Münster scharrt sichtbar eigenständige Menschen um sich, die den Geist dieses Kleinods in Leipzig-Gohlis zu etwas Besonderem machen: die Weinkarte des Restaurants – verabscheut den Begriff Sommelier, und wahrscheinlich hat er Recht. Selten habe ich jemanden so unaufgeregt, so respektvoll über Weine reden hören, nie verquast, nie verkopft, immer das Bedürfnis des Gastes vorausahnend. Und damit gehört er in die Reihe der wenigen, die Weine als Genuss, ja als Droge betrachten und nicht als Prestigeobjekt. Schumacher ist ein wunderbarer Liebhaber, der nur widerwillig die schriftlich festgehaltene Weinkarte herauskramt. Viel besser, aufregender und überraschender sind seine immer zutreffenden Auswahlen. Verlassen Sie sich drauf!
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